Mai 2022 – Fischpass bei Iffezheim
Erste Vorschläge zur Verbesserung des Ökosystems im Rhein durch dieses bahnbrechende deutsch-französische Gemeinschaftsprojekt entwarf 1987 die Internationale Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR).
Symboltier des Projekts ist der Lachs, da er Forschungen zufolge über mehrere hunderttausend Jahre den Rhein besiedelte, bevor er Mitte des 20. Jahrhunderts infolge der Verschmutzung und Verbauung verschwand – und mit ihm eine wichtige Nahrungsquelle menschlicher und tierischer Anwohner.
Erklärtes Projektziel war es, mit erneuter Schaffung eines Zugangs zu den angestammten Laichplätzen in den Oberläufen Lang-Distanzwanderfische wie Lachs, Stör, Alse, Meerforelle und Meerneunauge wieder anzusiedeln. Es war das erste Bauwerk seiner Art: Der Fischpass ist der Verbindungskanal zwischen Rhein-Unterwasser und Rhein-Oberwasser der Staustufe mit einer Höhendifferenz von elf Metern.
Eine eingebaute Lockstromturbine versorgt den Großteil der Gemeinde Iffezheim mit Strom, ohne die Passage der Fische zu verhindern. Der Erfolg zeigte sich bald in der wachsenden Zahl aufsteigender Fische. Im Jahr 2020 wurden mit 203 Lachsen die meisten zu den Laichgebieten zurückkehrenden Tiere seit Inbetriebnahme der Anlage gezählt.