Dezember 2024 – Der Luchs
Der Luchs ist nur ganz schwer zu entdecken. Er ist meistens in der Dämmerung und nachts aktiv. Tagsüber versteckt er sich an ruhigen Plätzen. Meist verrät der Luchs sich durch seine Spuren, die er mit seinen Pfoten in der feuchten Erde oder im Schnee hinterlässt. Seine Fährte ähnelt in Form und Struktur denen einer Katze, wobei die Vorderpfoten größer als die Hinterpfoten sind. Oder es werden Überreste seiner Nahrung gefunden, wie zum Beispiel ein angefressenes Reh.
Der Luchs ist an seinem gefleckten Fell, den Pinselohren und dem dunklen Stummelschwanz gut zu erkennen. Er lebt alleine und schleicht, vorsichtig wie eine Katze, durch die Wälder. Er ernährt sich von Rehen und Gämsen, aber auch von Hasen, Füchsen und Vögeln oder auch von Schafen. Ganz leise pirscht er sich an seine Beute und stürzt sich mit einem weiten Satz darauf. Er ist ein Überraschungsjäger und durchstreift als Einzelgänger sein weitläufiges Gebiet, in dem er ausgewachsene Luchse des gleichen Geschlechts nicht toleriert. In den letzten Jahren kam es vermehrt zu Besuch männlicher Luchse aus der Schweiz nach Baden-Württemberg.
In Baden-Württemberg fühlen sich Luchse vor allem im Oberen Donautal und im Südschwarzwald wohl. Die Luchse werden möglichst genau beobachtet, um weitere Erkenntnisse über ihr Jagdverhalten sowie ihren Einfluss auf die Wildtierbestände zu gewinnen. Da sie sehr heimlich sind, werden Fotofallen aufgestellt, um herauszufinden, wie viele es sind. Läuft der Luchs daran vorbei, macht die Kamera ein Bild. Um noch mehr über das Verhalten und den Lebensraum der Tiere zu erfahren, werden einzelne Luchse auch eingefangen und mit GPS-Sendern ausgestattet. So können Forscher genau verfolgen, wie weit, wohin und in welcher Geschwindigkeit Luchse ziehen.