Mai 2023 – Das Bachneunauge in der Wutach

Die Wutach ist ein 91 km langer Rhein-Zufluss, der für 6 km an der Schweizer Grenze verläuft. Im Südschwarzwald am Feldberg als Seebach entspringend wechselt sie bis zur Mündung bei Waldshut zweimal ihren Namen. Wahrscheinlich lebt in der Wutach eine stabile Population der zu den Rundmäulern zählenden, seltenen Bachneunaugen (Lampetra planeri). Die nachtaktiven Tiere sind schwer zu beobachten: Als augen- und zahnlose Larven (Querder) verbringen fast ihr ganzes Leben bis zum Kopf eingegraben im feinsandigen Sediment der Flachwasserbereiche. Querder ernähren sich drei bis sechs Jahre lang von Plankton, bevor sie sich zu geschlechtsreifen Tieren entwickeln, die zum Laichen eine kleine Strecke stromauf wandern. Neunaugen sind ursprüngliche Vertreter der Wirbeltiere – keine (!) Fische.

Anders als bei Knochenfischen besteht ihr Skelett aus Knorpel, sie haben weder Kiefer noch eine Schwimmblase oder paarige Flossen. Die aalähnlichen, etwa 15 cm langen, schuppenlosen Körper umgibt ein Flossensaum, im scheibenförmigen Saugmaul sind Hornzähne und eine stempelförmige Zunge. Weil Gewässerbewohner dem Fischereirecht unterliegen, gelten sie juristisch dennoch als Fische.

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