März 2025 – Nasen für die Jagst
Am 22.08.2015 ereignete sich bei Kirchberg an der Jagst ein folgenschweres Unglück: Die Lobenhausener Mühle geriet aus Unachtsamkeit in Brand. Das Löschwasser spülte giftiges Ammoniumnitrat aus unvorschriftsmäßig in den Nebengebäuden gelagerten Düngemitteln in den Fluss. Rasches Abpumpen des verunreinigten Jagst-Wassers und die Zufuhr von Kocherwasser begrenzten den Schaden etwas.
Die Folgen zeigten sich erst zwei Tage später in der nach Hitzeperiode und Trockenheit Niedrigwasser führenden Jagst: Auf 25 Kilometern Länge verendete qualvoll fast der gesamte Fischbestand.
Nach der Bergung tonnenweise toter Fische plante das neu gegründete „Aktionsprogramm Jagst“ den Wiederaufbau des Fischbestandes: Es sollten nur Fische eingesetzt werden, die jenen in der Jagst genetisch entsprechen. Da die Zuchtbetriebe keine der Vorschrift entsprechenden Tiere hatten, entnahm man sie anderen Jagstabschnitten zur Nachzucht. Weil das zu wenige waren, wurden 2022 laichbereite Nasen aus dem Kocher in die geschädigten Bereiche umgesetzt. Ihre hohe genetische Ähnlichkeit mit Jagst-Nasen gilt als wissenschaftlich bestätigt.