September 2022 – Zahnloser Räuber: Der Rapfen
Unter der Neckarbrücke in Heidelberg kann man mit etwas Glück Rapfen beobachten, die meist in großen Fließgewässern oder durchströmten Seen mit Kiesbetten anzutreffen sind.
Die ursprünglich im Donaugebiet heimischen Rapfen (Leuciscus aspius, syn. Aspius aspius) gehören zur Familie der Karpfenfische (Cyprinidae). Er war 2007 in Deutschland und Österreich Fisch des Jahres, weil ihm neben der Verbauung der Gewässer besonders deren Verschlammung gefährlich wird, durch die Laichplätze verloren gehen.
Der 40 – 80 cm lange, stromlinienförmige Körper und die große, bis unter die auffallend kleinen Augen reichende Maulspalte verraten: Dieser zahnlose Fisch mit den kleinen, silbrig glänzenden Schuppen ist ein Räuber! Die noch in Gruppen lebenden Jungtiere ernähren sich von Kleintieren, ältere Einzelgänger von Fischen, Fröschen, Mäusen und kleinen Vögeln. Bis zu 5 kg kann ein Rapfen auf die Waage bringen, doch zählt er wegen seiner Zwischenmuskelgräten (137!) nicht zu den beliebten Speisefischen.