März 2022 – Die Wasseramsel
Obwohl ihr Bestand als nicht gefährdet gilt, wurde Cinclus cinclus als einziger Singvogel, der zur Nahrungssuche nicht nur schwimmt und taucht, sondern auch mehrere Meter am Grund läuft, 2017 zum Vogel des Jahres gekürt.
Als Standvogel besiedelt sie im Winter offene, nicht zu tiefe, schnellfließende Gewässer der Forellenregion mit steinigem Grund wie die hier gezeigte junge Enz, ist aber gelegentlich auch an kleineren Seen anzutreffen.
Aufmerksame Beobachter bemerken die etwas 18 cm großen, schwarzbraunen Vögel mit der weißen Brust und dem auffallend kurzen Schwanz, die vor dem Abtauchen auf aus dem Wasser ragenden Steinen stehen. Ihr dicht geflochtenes Nest legen sie knapp über der Wasserlinie in Felsspalten und Höhlungen im Ufer oder unter Brücken an und besetzen es auch nach dem Verlust der Brut infolge Hochwasser erneut.
Da menschliche Eingriffe die Nistmöglichkeiten rarer werden ließen, bringen seit einigen Jahren verschiedene Organisationen erfolgreich Nistkästen unter Brücken an. Wasseramseln nisten auch in Siedlungen, doch reagieren sie vor allem während der Brutzeit auf Störungen durch menschliche Aktivitäten am und im Wasser empfindlich. Wegen des Rückgangs der Insekten, deren Larven neben anderen Wasserlebewesen auf ihrem Speisezettel stehen, ist ihr Nahrungsangebot nicht mehr so vielfältig wie früher.